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Mehr Leitungen für "Ringmaster"-PC?

"Nachbarn schützen Nachbarn" wollen Ausbau

Ober-Roden (lö) - Auf ein Jahr mit mehr Licht als Schatten blickten der Ober-Röder Ableger von "Nachbarn schützen Nachbarn" und sein Trägerverein "Bürger für Sicherheit in Rödermark" bei ihrem ersten Treffen 2004 zurück. Positiv bewertete Horst Jaeger, Sprecher der Initiative, das Teilnehmerplus von fast 20 Prozent beim telefonischen Warnsystem "Ringmaster", Geldpreise des Landes und des Kreises von fast 2 800 Euro und mehrere gut besuchte Veranstaltungen zur Kriminalitätsvorbeugung.

Auf der anderen Seite bedauerte Jaeger, dass das Interesse an den monatlichen Treffen nachlässt und dass die Stadt die Ergebnisse eines abendlichen Rundgangs durch den Breidert nicht komplett umsetzen will.

55 Mängel hatte die Initiative seinerzeit aufgelistet: zugewucherte Straßenlampen und -schilder, dunkle Ecken, unlogische Verkehrsführungen, die sogar den Rettungsdienst schon in die Irre geführt haben. Hier sieht Jaeger den größten Handlungsbedarf. Doch habe die Stadt angekündigt, 14 der geforderten Zusatzschilder nicht aufzuhängen, weil sie ihrer Meinung nach keinen Sinn machen. "Das hat uns schon ein bisschen traurig gestimmt", meinte Jaeger. Zumal Initiative und Ordnungsamt sonst sehr intensiv zusammenarbeiten. Eine Fotodokumentation soll im Lauf der nächsten Wochen der Stadt die Schwachstellen nochmals in Erinnerung rufen.

Weit zufriedener sind die wachsamen Nachbarn mit dem Anfang Dezember 2002 eingeführten "Ringmaster". Beim Start lagen bereits 1 000 Anmeldungen vor, bis Ende vorigen Jahres stieg die Teilnehmerzahl auf über 1 200. "Damit haben wir ein Präventionsinstrument par excellence", ist Jaeger sicher, denn die Polizei kann gezielt bestimmte Wohngebiete oder Personengruppen informieren, sollte Gefahr in Verzug sein. 30 Anrufe wurden voriges Jahr abgesetzt: Die Polizei warnte vor zwei Einbrecherinnen und einer Drückerkolonne oder fragte nach Hinweisen auf eine vermisste Frau. Nach dem Überfall auf ein Geschäft in Waldacker gab sie die Beschreibung der Täter über "Ringmaster" weiter, die beiden Jugendlichen wurden gefasst.

Aber auch bei "Ringmaster" ist nicht alles Gold was glänzt. Die vier Telefonleitungen, auf die der Computer in Dietzenbach Zugriff hat, sind nach Ansicht von "Nachbarn schützen Nachbarn" zu wenig. Jaeger und seine Mitstreiter aus Urberach und Waldacker, Klaus Neumann und Erich Feller, wollen deshalb die 2 250 Euro aus der Kreis-Stiftung "Miteinander leben" für den Ausbau verwenden. Dann könnten mehr Warnungen per Fax oder E-Mail verschickt werden.

Ziel Nummer zwei im neuen Jahr ist die weitere Verbreitung von FEIN. Diese Abkürzung steht für "Friedberger Eigentums Identifizierungs Nummer" und soll helfen, dass die Opfer von Einbrüchen ihre Wertsachen schneller zurück bekommen, sollten die Täter gefasst werden. Außerdem, so die Erfahrungen der Initiative, werden gekennzeichnete Gegenstände seltener gestohlen. Bei hochwertigen Fahrrädern ist diese Codierung schon lange eine Selbstverständlichkeit.

"Guckst Du nur - oder tust Du was?" hat der Rödermärker Präventionsrat unter Federführung des Ersten Stadtrats Alexander Sturm eine "Aktionswoche zur Stärkung der Zivilcourage" im Sommer betitelt. Sie soll der weit verbreiteten Mentalität des Wegschauens in gefährlichen Situationen entgegenwirken. Zusammen mit Schulen, Kirchen, Sozialdiensten, Jugendeinrichtungen, Ausländerbeirat und Polizei will sich auch "Nachbarn schützen Nachbarn" daran beteiligen. Anfang Februar will die Initiative Details festlegen.

Ihre drei Ortsteilgruppen treffen sich immer mittwochs um 19 Uhr: Am ersten Mittwoch eines Monats im Bürgertreff Waldacker, am zweiten im Kindergarten Zwickauer Straße und am dritten im Taubhaus-Kindergarten.

Der Verein "Bürger für Sicherheit" hält seine Jahreshauptsammlung am 24. März um 19 Uhr im Seniorentreff Ober-Roden ab.

 

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