zurück

Teil 1 : Bewusstseinsförderung und Sensibilisierung

Für den Ganoven gilt der Einstieg in fremde Wohnungen oder Häuser als einfache und relativ sichere Möglichkeit, an Geld zu kommen. Nach dem Prinzip "Kriminalitätsbekämpfung ist in erster Linie Sache des Staates" ist die Polizei intensiv dabei, dem Wohnungseinbruch präventiv wie repressiv entschlossen entgegenzuwirken. Die Ordnungshüter sind Tag und Nacht für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Einsatz, aber sie können nicht allgegenwärtig sein. Auch der Bürger ist im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordert, sein Eigentum zu schützen. Deutschland hinkt im internationalen Vergleich in Bezug auf die private Objektsicherung noch immer deutlich hinterher. "Deutsche sind Sicherheitsmuffel". So lautet das Ergebnis einer Forsa-Umfrage. Obwohl sich jeder unter Einbruch, Einbruchdiebstahl oder Vandalismus etwas vorstellen kann, sind viele Menschen der Meinung, keinerlei Schutzmaßnahmen gegen diese Gefahren treffen zu müssen bzw. zu können. Dabei gibt es heutzutage für jede Art der Absicherung wirksame und bezahlbare Lösungen. Sicherungstechnik ist heute nicht mehr unansehnlich, sondern genügt auch ästhetischen Ansprüchen. Und das Argument, Einbrecher würden überall eindringen können, weshalb sich die Anbringung von Sicherheitstechnik nicht lohne, ist falsch. Es macht durchaus Sinn, Maßnahmen zum Schutz vor Einbruch zu treffen, weil sich Einbrecher in zahlreichen Fällen erwiesenermaßen von der Installation geeigneter Sicherungstechnik haben abschrecken lassen oder dadurch nicht zum Erfolg gekommen sind. Ein Einbrecher will vor allem nicht erwischt werden. Über 90 % sind Täter, welche Gelegenheiten ausnutzen. Sie scheuen jegliches Risiko. Das Einbrechen muss schnell und am besten auch noch lautlos vonstatten gehen, was aber bei einer guten mechanischen Sicherung, an welcher der Täter "arbeiten" muss, nicht mehr möglich ist. Dessen Risiko, bei der Tatausführung gehört und gesehen zu werden, steigt enorm. Auch die Aussage "bei mir ist nichts zu holen" ist ein Vorurteil. Kaum ein Einbrecher weiß vorher, ob es sich für ihn lohnt und oft werden die Werte, die man zu Hause hat, unterschätzt. Von ganz besonderer Bedeutung ist auch die Tatsache, dass der materielle Schaden vielfach von tiefer Betroffenheit und Verunsicherung durch den völlig unerwarteten Eingriff in die persönliche Intimsphäre begleitet wird. Die psychischen Folgen der Einbruchsopfer sind oft gravierend. Der "Einbruch in die Seele" hinterlässt Schäden, die keine Versicherung abdecken kann. Es gibt also Gründe genug, sich durch Eigenvorsorge vor Einbruch zu schützen. Der Polizeiladen in Offenbach und die Beratungsstelle der Polizei Hanau stehen für Auskünfte kostenlos zur Verfügung. Tel. 69/8098-1230 oder 06181/100-233 oder die kostenlose Hotline 0800 3 110 110. 

Karl-Heinz Thiem, Polizeiliche Beratungsstelle

 

  zurück